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Gesundes Wohnen erfahren

Familien berichten vom Leben im Holzhaus

Andreas L. hatte eine schwere Krebskrankheit überwunden. Schon kurz nach der Entlassung aus dem Krankenhaus zeigte sich, dass eine verschärfte Geruchsempfindlichkeit und ein starkes Bedürfnis nach frischer Luft von der Chemotherapie zurückgeblieben waren. Nicht lange, nachdem die Familie wieder einigermaßen zur Ruhe gekommen war, kündigte der Vermieter das Reihenendhaus, in dem die Familie bis dahin wohnte, wegen Eigenbedarfs. Da die L. aufgrund der Krankheit des Vaters keine Eigenmittel ansparen konnten, war jeder gute Rat eher von der teuren Art. Es gab nur eins: Bis zum Tage X des Einzugs und vom Tage X an keine doppelte Belastung des Haushalts! Also nicht: Miete plus Anschaffung sondern nur Miete, dann Anschaffung.

Nach dieser Analyse der Bedingungen war die eher technische Frage: Mit welchem Hauskonzept läßt sich das am ehesten erreichen? Familie L. hatte insofern Glück, als eine Mustersiedlung von Holzhausanbietern in der Nähe ihres Wohnortes unweit Lübeck zu finden ist. Von einem Holzhaus erwartete Familie L. am ehesten die rasche und komplikationslose Montage, den Festpreis und das gesunde Wohnen auf Dauer.

Holz verspricht nicht immer „Natur”

In der Musterhausmesse fielen manche Häuser von vornherein durch: Herr L. konnte etwas in ihrer Luft nicht vertragen, was für ein Behandlungsmittel es auch immer sei. Es wäre nicht machbar gewesen. Schade, denn viele der angeschauten Häuser hätten der Familie von Grundriß und Stil her gepaßt. Schließlich blieb die Familie beim Haus eines mittelschwedischen Herstellers hängen. Es stellte sich sogar heraus, dass die Häuser dieses Herstellers die einzigen waren, die zu dem Zeitpunkt noch mit Mitteln aus dem schleswig-holsteinischen Schwerbehindertenfonds gefördert wurden, sofern Bauherr oder Bauherrin krankheitsbedingt die Voraussetzungen zu dieser Förderung erfüllten.

Ausschlag gab die Tatsache, dass bei dem schwedischen Lieferanten alles fertig vormontiert war - auch Küche, Bad und Heizung. War dafür wieder die Schonungsbedürftigkeit des Hausherrn ausschlaggebend und wirkte das auch wie eine einschränkende Bedingung, so zeigte sich aber, dass dieser Komfort in den Händen des schwedischen Herstellers ein Gewinn war. Jedes Rohr, jeder Schalter saß. Das angestrebte Konzept, von einem Tag zum anderen im neuen Haus weiterleben, als wäre es immer so gewesen, erwies sich als so gut machbar, als wäre das der Normalfall.

 

Das Gelieferte stimmte, der Empfang passte nicht

Möglicherweise ist bei solchen weitreichenden Ausstattungsdetails empfehlenswert, sich an Hersteller aus solchen Ländern zu halten, in denen der Holzhausbau tatsächlich Normalfall ist. Alles, was der Lieferant zu seinen zwei nächtens eintreffenden Schwerlastwagen benötigte, waren die Fundamente. Und hier, so scheint es rückblickend, tauchte der gravierendste Fehler auf: Die Fundamentlänge stimmte nicht. In aller Eile wurden die Gräben noch einmal neu gezogen und auf einer Seite neue Fundamente gegossen. Es reichte um Haaresbreite für die Ankunft des Hauses.

Der Häuserhälften, besser gesagt. Denn in der Tat befand sich das gesamte Haus bis auf ein paar Restziegel in zwei Hälften auf Schwerlast-Lkw. Innerhalb eines halben Tages stand das Haus bezugsfertig und bewohnbar an Ort und Stelle. Mag die Technik des Aufstellens auch nicht besonders außergewöhnlich sein - wenn man dann so rasch in die eigenen vier Wände zieht, wo alles fertig ist und funktioniert, dann ist die Organisation doch erstaunlich.

 



Zeit für Dachausbau und Garten

Die ganze Familie fühlt sich in ihrem Holzhaus wohl, nicht nur der Vater mit seinem seismographisch zuverlässigen Geruchssinn. Das Haus wird mit einem ausgeklügelten System beheizt, das die Abwärme von Küche, Waschmaschine oder Bad nutzt und die frische Warmluft damit vorheizt. Wieder ein System, das durchaus nicht völlig außergewöhnlich ist. In praxi jedoch erweist es sich als so sparsam, dass die Familie zuerst meinte, es sei etwas kaputt oder eine Messung stimme nicht. Wichtig ist allerdings auch die gute Bodenisolierung und -belüftung, denn ein kalter Fußboden hätte ja ein ansonsten gut wirksames Wärmesystem um seinen wirtschaftlichen Effekt bringen können.

Bestellt war zunächst ein Ausbau des Erdgeschosses.
Es hätte jegliche anderen Optionen dazu gegeben, aber die Familie wollte das Elternschlafzimmer erst später ausbauen. Der Junge allerdings bekam sein großzügiges Spiel- und Arbeitszimmer über die ganze Breite des Hauses schon zugewiesen.

Da für die Fundamente nur wenig Erdaushub nötig war, entfielen auch die äußeren Gestaltungsarbeiten, die oft bei Massivbauweise unausweichlich ist, vor allem dann, wenn unterkellert wird. Familie L. kannte das noch zu gut von dem zuvor bewohnten Ziegelhaus. Bis der Garten auch einmal so weit war, dass er das Wohnen der Familie aufnahm, dauerte es einige Zeit und stets neuen Aufwand und stets neues Aufraffen. Hier eilte nichts, die Wiese rund um das Holzhaus bald ansehnlich machen zu müssen.

Schwäbische Tüftler auch am Haus

Familie M. in einem kleinen Ort auf der Schwäbischen Alb führten eher soziale Gründe zum Holzhaus. Nach einer Trennung ist nun einmal nicht mehr so viel Geld zur Verfügung wie beim Leben unter einem Dach. Hier mußte ein Holzhaus her aus Zeitgründen ebenso wie aus finanziellen Gründen. Aber die Eltern hatten Holzhäuser schon in Österreich, der Schweiz, Finnland, Schweden und Norwegen erlebt und stets über das angenehme Raumklima gestaunt. Das gab den Ausschlag, sich diesen Komfortwunsch zu erfüllen.

Die Familie entschied sich hier für einen Hersteller am Rande der Schwäbischen Alb. Kann ein solches Unternehmen auch nicht auf Jahrzehnte der Tradition zurückblicken wie naturgemäß ein skandinavischer Hersteller, so gibt es doch einzelne Gründe, die dem einen oder anderen Hersteller einen Vorzug geben. Das war im Falle der Familie M. das Bauen mit dem astfreien kerngetrennten Holz von Fichten aus langsamen Wuchs (>800 m) in Alpenregionen. Diese Festlegung versprach der Familie Qualität und Zuverlässigkeit. Zum anderen versteht sich der Hersteller auf verschiedene Muster von Nut und Feder, mit denen die Holzbalken aufeinander befestigt und abgedichtet werden. Im Normalfalle wird eine Dreifachfeder-Nut-Konstruktion innen und eine Zweifachkonstruktion für die Innenwände angeboten. Auf Wunsch gibt es beispielsweise auch den schmückenden Tiroler Schluss.

Weniger Erkältungen im Holzhaus

„Häuser zum Aufatmen” ist das Motto des schwäbischen Herstellers. Familie M. erlebte das und kann es bestätigen: Die Kinder hatten seit dem Umzug weniger Erkältungen. Das war besonders erfreulich, weil ein Kind asthmatische Beschwerden hatte. Ganz anders als in der vorherigen Wohnung: Da waren die Wände zwar 40 cm dick und isoliert, aber das ständige Schwitzwasser machte Probleme. Im Holzhaus hingegen ließ Familie M. Heizkörper nur als Reserve für ärgste Kälte montieren, Hauptwärmequelle für Erd- und Dachgeschoß soll ein Kachelofen sein.

Erforderlich war im Falle dieses Haustyps ein durchgehender Unterbau. Familie M. ließ alles von einem Partner der Holzhausfirma machen, und der nahm eine Pauschale für Aushub, Streifenfundamente, Bodenplatte, Wände und Decke, die hier aus Beton ist. Ein Rad- und ein Raupenbagger waren dafür erforderlich. Die Heizungsmonteure und Elektriker verständigten sich reibungslos mit dem Holzhauslieferanten über die Position von Löchern o.ä.. Die Fenster und Türen hingegen gehören zum Lieferprogramm des Holzhausherstellers. Denn sie sind mit Hilfe von etwas Schafwolle so eingebunden, dass sie dem Arbeiten des Balkenholzes der Wände flexibel folgen. Der Bau der Treppe aus Resthölzern wurde ebenfalls der Holzhausfirma übertragen.

Dann schlug die Stunde der Monteure. Das kammergetrocknete Holz (Restfeuchte 17%) bleibt stabil. Seine äußere offenporige Einmallasur braucht nicht erneuert zu werden. Die Kerntrennung der tragenden Hölzer der Wand sorgt dafür, dass es Risse gar nicht erst gibt oder dass sie doch nicht durch das ganze Holz bis nach innen reichen.

Die tragenden Balken innen sind Leimbinder. Vollholz wurde nur im Erdgeschoß verwandt, im Dachgeschoß nur auf der Traufseite. An den Giebelseiten wurde nach Holzständerbauart gebaut. Unter dem roten Ziegel, der für die Gegend vorgeschrieben ist, erstreckt sich ein ausgeklügeltes Isoliersystem von Doppelsparren, Windpapier, Weichfaserplatten und bituminierten Holzfaserplatten. Auch der Boden ist aufwändig isoliert und mit Holzdielen passend abgedeckt. Der Raum zum First gibt Platz für Hochbetten.

Metall (Kupfer) kam nur zur Abdeckung der Balkonränder zur Geltung. Familie M. findet außerdem auch ganz praktisch, dass das Anbringen von Gegenständen in die Holzwand nicht das lästige Dübeln erfordert.

Wie es scheint, ergeben sich die meisten Vorteile des Holzhauses erst nach dem Einzug, und sie stehen gar nicht alle im Prospekt.