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Heide, eine Pflanze und eine Landschaft für den Export

Heide - eine Pflanze und eine Landschaft für den Export

Heide - ein Wort für Pflanze und Landschaft.
Ein Wort ist Ausdruck für die Identität, die allsommerlich viele Gäste in die Lüneburger Heide bringt. Nur wenige wissen, daß die Pflanze und eine Gartengestaltung nach dem Vorbild der Landschaft zwischen Celle und Buchholz, Walsrode und Uelzen ein Exportartikel ist.

Am auswärtigen Erfolg der norddeutschen Kulturlandschaft und ihrer zurückhaltend schönen Pflanze ist Gärtner Hermann Westermann aus Bispingen nicht unwesentlich beteiligt. Schon im Mai 1948 gründete der gebürtige Heidjer, Ältester von fünf Kindern, seine bis heute bestehende Gärtnerei. Anfang der 70er Jahre spezialisierte sich Hermann Westermann auf die Belieferung und Gestaltung von Heidegärten. Damit war er in Deutschland der erste Gärtner mit dieser Spezialisierung.

Hermann Westermann suchte zu der damals üblichen Art der Gestaltung von Gärten mit vor allem Blütensträuchern etwas Abwechslung, und zwar vor allem unter besseren immergrünen Gehölzen und Bodenbedeckern, so vor allem durch Erika. Dazu sammelte er zunächst alles, was es in Deutschland an Heidearten gab. Von viel größeren Heidegärtnereien und Heideparks in Großbritannien hatte Hermann Westermann bereits gehört. Bereits im Jahre 1971 unternahm er die ersten Studienreisen nach England, Schottland und Irland. Westermann gelang die Übertragung von diesen Vorbildern rasch und mit Erfolg: Schon 1973 bekam er auf der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) in Hamburg zwei Goldmedaillen und eine Silbermedaille. Ende der 70er Jahre merkten auch Baumschulen, daß die unscheinbare Erika Erfolg versprach, und sie bezogen bei Hermann Westermann Pflanzen, um neue Sorten weiter zu vermehren und danach an Behörden und andere Kunden weiterzuliefern.

Der auf diese Weise bestens eingeführte Betrieb wird heute von Gartenbauingenieur Thomas Witte fachkundig und engagiert weitergeführt. Er hält das von Hermann Westermann zusammengetragene große Angebot von über 300 Heidesorten, passenden Begleitpflanzen und Zwerggehölzen aufrecht. Dazu zählen neben heimischen auch mediterrane, subarktische oder japanische Raritäten und echte Wildpflanzen. Manche Gäste in der Heide, die ein Stück der Landschaft gleich mitnehmen möchten, werden vor Ort beraten. Andere beziehen die Pflanzen zu Hause. Dank Präsenz im Internet versendet der Betrieb heute ins gesamte Inland und das benachbarte Ausland. Den „Export”, den Hermann Westermann noch heute persönlich betreut, ist der Garten des Schlosses Zwingenberg am Neckar, das im Besitze des Prinzen Ludwig von Baden ist.

Wenn man bei der „Heide” nur an Erica denkt, so erfaßt man längst nicht die gesamte Gruppe der Heidepflanzen. Die Ericaceae sind durch ihre glockenförmigen Blütchen gekennzeichnet. Zu ihnen gesellen sich noch Calluna, bei der die Blüten bis zur Basis gespalten sind, Cassioba, Phyllodoca oder Brucentalia. und diese Gesamtgruppe umfaßt rund 1000 Sorten. Die Gärtner selbst sind manchmal überrascht, was ihnen die Botaniker nach DNA-Analysen alles zu den ihnen bekannten Heidearten rechnen. Höhepunkt des gärtnerischen Wirkens von Hermann Westermann war 1995 die Entdeckung einer Mutation der Calluna vulgaris. Ihr Merkmal ist eine besondere Laubfärbung mit intensiv roten Triebspitzen mitten im Winter. Er nannte sie nach dem Fundort „Calluna vulgaris Bispingen”, was sich gut in Carl von Linnés Systematik fügt. Im Jahre 1999 wurde Hermann Westermann für seine Entdeckung öffentlich geehrt, und der Bürgermeister zeigte durch seine Anwesenheit, daß der Heideort sich freut, daß sein Name von einer so sympathischen Botschafterin nun in alle Welt getragen wird.

Denn unter Kennern ist kreuz und quer über die ganze Welt mächtig viel los: Die Internationale Heidegesellschaft oder die Gesellschaft der Heidefreunde mit Experten aus Schottland, Japan, Norwegen, den Niederlanden und den USA pflegen regelmäßig Erfahrungsaustausch, hören Vorträge über Pflanzengenetik, schauen gemeinsam Lichtbilder aus entlegenen Gegenden der Welt, und besuchen die Gärten oder Gärtnereibetriebe der Mitglieder. Hermann Westermanns Betrieb in Bispingen gehörte regelmäßig dazu (s.Abb.). Der Experte aus Bispingen ist selbst Mitglied der Heather Society, und wegen des Kontakts ins Ausland lernte er sogar noch Englisch. Die Gesellschaften zählen in ihren Reihen sowohl Botaniker als auch Gartengestalter als auch Gärtnereiinhaber zu den Mitgliedern. Dank solcher Kontakte liefert die Gärtnerei in Bispingen auch an eine Versuchsanstalt in Bad Zwischenahn, wo Westermann fast 20 Jahre lang Mitglied der Kürkommission war, oder den Palmengarten in Frankfurt.

Die heutige Kulturpflanze ist ihrem Wesen nach eine Pionierpflanze. Sie entfaltet ihre zarten Farben zwischen Silbergrau bis karmesinrot oder violett auch auf ganz mageren Sandböden und verträgt saure Böden mit einer pH von 3,8 bis 5, die Schneeheide oder Erica umbellata sogar alkalische Böden. Lehmige Böden müßten, wenn sie Erika tragen sollen, erst durch Torf oder Sand aufgelockert werden. Die Ericaceae vertragen magere Böden, sind jedoch selbst keine Bodenverbesserer. Darum halten die natürlichen Heidelandschaften so lange ihr charakteristisches Aussehen. Die anspruchslose Pflanze ist bei Honigbienen beliebt. Alle Heidelandschaften kennen gleichzeitig auch ein erlesenes Honigangebot. So sehr mögen die Bienen das Futter der Heidepflanze, daß sie die geschlossene Blüte der Erica cinnarea durchstechen, um an ihren Nektar zu kommen.

Heide paßt gut zu Rhododendron, Azaleen und allen Moorbeetpflanzen. Neue Impulse bekamen die Heidegärtner aus den neuen Bundesländern. Nicht nur, weil es dort Flächen zu gestalten gab. Es finden sich auch dort einige ursprüngliche Heidelandschaften und noch mehr für die Heide geeignete Böden.

Besonderer Vorteil des Heidegartens ist seine Robustheit. Er ist pflegeleicht, anspruchslos, bodendeckend, und bei aller Anspruchslosigkeit erfreuen die Schneeheide mit ihrer Winterblüte und die buntlaubigen Calluna-Sorten das ganze Jahr über Auge und Herz. Wer Heidepflanzen und Heidegärten kennenlernen möchte, findet auf den Heide-Sonderschauen der Bundesgartenschauen den besten Überblick über die Vielfalt.

Um die Schönheiten der Landschaft in Ruhe zu geniessen ein Tip für Ihren nächsten Urlaub.

Hof Böhmetal


Familie Cohrs
Hillern Nr.5
29640 Heber/Schneverdingen

Telefon: 05199-289
Fax: 05199-98 59 77
e-Mail: [email protected]

Unser Bauernhof liegt zentral Soltau und Schneverdingen und ist noch voll bewirtschaftet. Während die Kinder das Leben auf dem Bauernhof ganz besonders lieben, erfreuen sich die Erwachsenen an den landschaftlichen Schönheiten der Lüneburger Heide. Es befinden sich Kühe, Kälber, Schweine, Hühner, Katzen und ein Hund auf dem Hof.

Die Umgebung verlockt zu Ausflügen - so sollte man sich den Besuch im nahegelegenen Heidepark Soltau nicht entgehen lassen. Die zentrale Lage in der Lüneburger Heide ermöglicht auch Touren in die schönen Städte ringsrum:
Lüneburg und Celle mit ihren idyllischen Altstädten, die lebendige Landeshauptstadt Hannover und die Hafenstadt Hamburg sind gut und schnell zu erreichen.
Wir würden uns freuen, Sie bald einmal auf unserem Hof begrüßen zu dürfen.

Ihre Familie Cohrs