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Was Deutschland krank macht

Reinhard K. Sprenger
Der dressierte Bürger. Warum wir weniger Staat und mehr Selbstvertrauen brauchen.
Campus Verlag, Frankfurt, 2005. 196 S., €19,90

Möchten Sie gerne wissen, worüber Sie sich eigentlich an und in Deutschland aufregen? Möchten Sie wissen, warum es stets schwieriger bei uns wird, und immer mehr Säulen zerbrechen? Wie kommt es, und wer steht dahinter, dass dieses einst blühende Land sich wie auf einer schiefen Ebene befindet? Sie brauchen nur noch ein Buch zu lesen, und dann kennen Sie die zentrale Ursache und wandern aus. Sprenger gelingt das Kunststück, auf flapsig-unterhaltsame Weise darzulegen, dass Deutschland in absurder Weise völlig überreguliert wird (auf jedem Gebiet). Doch dieser Ton täuscht nicht darüber hinweg, dass der Philosoph äußerst präzise analysiert und beschreibt. Es handelt sich also nicht um ein trendiges Unterhaltungsbuch. Sprenger beschreibt, wie der Moloch Politik mittlerweile die dienende Rolle gesprengt hat, und die Bürger den Politikern dienen. Sie können dann auf einmal etwas damit anfangen, wenn die Europaabgeordnete Schleyer mehr Geld für die EU verlangt, „weil die Aufgaben zugenommen“ hätten. Das sollen sie ja gar nicht! Aber dazu werden wir ausgebeutet. Ihren Leserbrief würden Sie danach nur nicht mehr schreiben. Denn Sie wissen dann: Es hat keinen Zweck mehr. Der Apparat frisst alles auf, vor allem aber das nötige Selbstvertrauen der Bürger. Nach jedem freien Schritt haut einen eine Vorschrift um. Deutschland hat in Europa heute die niedrigste Selbständigenquote (10%). Sprengers Buch ist die wichtigste und beste Publikation in Deutschland seit langem und eines der wenigen Hoffnungszeichen, das es noch gibt.