Alles, was es zu den Füßen zu sagen gibt, in einem Buch

Wesentliche Grundlage für diese Sicht auf den Fuß ist die Spiraldynamik. Das ist das Prinzip, das spiralförmige Gewölbe des Fußes wiederherzustellen, durch das der Fuß allen Belastungen standhalten kann. Wenn man sich erinnert, wie sich ein Handtuch beim Auswringen bewegt, hat man einen guten Vergleich für das Fußgewölbe. Christian Larsen blickt nicht nur um der Systematik willen auf die Entwicklung des menschlichen Fußes: Die elastisch-stabile Verankerung der Großzehe am Keilbein ist einerseits ein bedeutender evolutionärer Schritt. Andererseits ist sie ein Schwachpunkt und erklärt, warum gerade dort so viele Fußbeschwerden ihren Anfang nehmen.

Wenn Sportler springen, so bedeutet das für den Fuß, dass er bis zu 1 t Druckgewichts aushalten muss. Wie kann der Fuß das überhaupt? Wie kann man ihm bei den Belastungen helfen? Eigentlich geht es nicht anders, als dass der Mensch den Fuß wieder als ein Sinnesorgan zu begreifen lernt und ihm Aufmerksamkeit widmet. In mancher Hinsicht muss auch der Lebenswandel geändert werden. Denn auch die Pilzinfektion – sie macht die Hälfte aller Fußprobleme aus – ist in einem Zusammenhang der Fußgesundheit zu sehen. Sonst braucht man sich über ihre häufige Wiederkehr nicht zu wundern.

Auf dem Bereich der Gesundheitsbücher gibt es selten Werke, die so gelungen sind wie Larsens Fußbuch. Von den anatomischen Grundlagen des Fußes bis zum großen Diagnoseteil; von der Anleitung zur Selbstdiagnose (vor so etwas hätten viele Ärzte Angst) bis zu Basisübungen; von Empfehlungen zu richtigen Schuhen bis zum richtigen Gehen – es ist an alles gedacht, dennoch auf nur 158 Seiten, und das auch noch mit vernünftiger Grafik, die man wirklich gebrauchen kann, aber ohne tausend Quadratchen, die ein müheloses Lesen hinderten. Schön, dass solche Bücher gelingen!

A. Martin Steffe

Christian Larsen: Gut zu Fuß ein Leben lang. Stuttgart (Trias) 2005. ISBN 3.8304-3301-8