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Enzyme etablieren sich als Medikamente

Wirksame Begleittherapie zur Verringerung von Entzündungen

Die meisten Menschen kennen Enzyme bisher überwiegend als Hilfe für eine unzureichend funktionierende Verdauung. Das ist auch in der Tat ein wichtiger Anwendungsbereich für diese Art von Nahrungsergänzungsmitteln. Eine viel bedeutendere Einsatzform steht einer anderen Art von Enzymen bevor. Dabei handelt es sich um Enzyme, die Eiweiße oder Fettstoffe durch Abspaltung verändern können. Man nennt sie proteolytische Enzyme.


Enzyme unterstützen die Abwehr des Körpers von Krebszellen, indem sie die T-Zellen unterstützen.

Proteolytische Enzyme sind bisher nicht als Medikamente anerkannt. Ihre Eigenschaften insbesondere bei Krankheiten in Verbindung mit Entzündungen sind jedoch so segensreich, dass sie wie Medikamente eingesetzt werden sollten. Das ist die Forderung einer neuen Gesellschaft von Ärzten, die sich mit den Enzymen vertraut gemacht hat und sie bereits regelmäßig einsetzt. Zur wirksameren Öffentlichkeitsarbeit hat die Wissenschaftliche Gesellschaft zur Förderung der Enzymtherapie (WGFE) auch einen mit 10.000 Euro dotierten Preis ausgelobt, der erstmals im Jahre 2008 verliehen wird. Die im Jahre 2007 gegründete Gesellschaft richtete soeben ihre erste Konferenz aus.


Enzyme verändern die Bauformen der Eiweiße und machen sie dadurch für eine Therapie besser empfänglich.

Mehr Forschungschancen dank neuester Technik

Der Grund, weshalb Enzyme bisher wenig erforscht sind und noch nicht verordnet werden können, liegt einfach darin, dass ihre Wirkweise im menschlichen Körper bis vor wenigen Jahren noch nicht genau nachweisbar war. Inzwischen hat sich die Technik jedoch so verfeinert, dass es kein Problem mehr ist, winzige Enzymmengen auch im nano-Bereich darzustellen. Große medizinische Studien haben nunmehr gute Chancen, über die Enzyme aufzuklären. Möglicherweise stößt man dabei auf gute Effekte, die derzeit noch gar nicht bekannt sind.

Allerdings weiß man schon, dass die Aufnahme der Enzyme und ihre Verstoffwechselung von Mensch zu Mensch unterschiedlich verläuft. Es schadet jedoch auch nicht, die Dosis weiter zu erhöhen. Allerdings gibt es auch einen Sättigungsgrad, über den hinaus man keinerlei Wirkung mehr erzielt.

Messbare Erfolge auch bei schwersten Krankheitsbildern

„Ich empfehle allen meinen Patienten mit einem soliden Tumor, Enzyme einzunehmen“, sagte Dr.Dr. Winfried Miller aus Kempten. „Die Leukämie als Krebsform ist leider ausgeschlossen.“ Der Krebsspezialist erläuterte, dass die Enzymtherapie bei Krebs nie als Alternativtherapie zu denken ist. Die Enzyme werden zur Ergänzung der Standardtherapien Schneiden, Bestrahlen oder Chemo gegeben. „Die Gabe von Enzymen verlängert deutlich das Leben und gibt den Patienten in der ihnen verbleibenden Zeit mehr Lebensqualität“, sagte Miller. Von Erfolgen auch bei Brustkrebs berichteten Berliner Enzymspezialisten, die eine Studie mit 36 Patientinnen durchgeführt hatten.


Zur Vielfalt der Störungen bei der Zuckerkrankheit gehört auch eine Entzündung. Sie kann mit Hilfe der Enzyme in Schach gehalten werden.

Auch hinter dem Diabetes mellitus steckt eine Form von chronischer Entzündung. Charakteristisch für die Enzyme ist, dass sie die Immunreaktion eines Menschen positiv beeinflussen. Das bedeutet, dass sie die Immunreaktion wo nötig stärken, aber auch dort dämpfen, wo sie überzuschießen droht. Diese Eigenschaft kann man sich sowohl bei eingetretener Zuckerkrankheit zunutze machen als auch in den Vorstadien von Diabetes, die heute unter den fettleibigen Jugendlichen immer häufiger auftreten. „Wir sind glücklich, wenn Patienten die empfohlenen Enzyme einnehmen, denn das erhöht die Wirkung der verabreichten Antidiabetika und verbessert das Befinden unserer Patienten“, sagte Stephan Martin. „Wir verfügen damit über ein Mittel, das von Nebenwirkungen fast völlig frei ist“, betonte Prof. Martin, Ärztlicher Direktor am Diabetes-Zentrum in Düsseldorf-Gerresheim. Enzyme, so Martin, seien bis hin in Spätphasen des Diabetes mit Nierenschwäche bis hin zur Dialysepflichtigkeit sinnvoll einzusetzen.


Je nach Enzym, das man einnimmt, werden unterschiedliche Teile des Immunsystems gestärkt und aktiviert.

Unkomplizierte Einnahme

Einen schnelleren Rückgang von Beschwerden und eine Verkürzung des Heilungsprozesses berichtete der Urologe Prof. Dr. Kurt Naber, Straubing, von Enzymen bei Harnwegsinfektionen. Auch hier war nicht gedacht, dass die Enzyme die notwendigen Antibiotika ersetzen sollten. Sie haben sie aber sehr sinnvoll ergänzt.

Rheumapatienten ist die segensreiche Wirkung der Enzyme im Rahmen ihrer Therapie nicht nur am Rückgang von Schmerzen erkenntlich sondern auch am deutlichen Rückgang von Gelenkschwellungen. In allen Fällen werden Enzyme einfach als Tabletten oder Dragees eingenommen.

Hamburg, A. Martin Steffe