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Körperatlanten müssen überarbeitet werden

Tübingen (ams). Mit einem Exemplar des neuesten Computer-Tomographen der Firma Siemens können in der Tübinger Universitätsklinik Bilder vom Inneren des Körpers gewonnen werden, wie sie in dieser Präzision und Vielfalt bisher in Deutschland einmalig sind. An der Entwicklung des Gerätes war die Radiologie-Abteilung der Tübinger Universitätsklinik entscheidend beteiligt und hatte einen Facharzt in das Forchheimer Herstellungswerk entsandt.
Bis Ende Juli waren im Probelauf des Gerätes bereits 1.700 Patienten mithilfe des Somatom Sensation 16 untersucht worden.

Während die aktuellen Versionen von Computer-Tomographen bis zu vier Schichten des Körpers pro Rotation lesen, kann der neue Tomograph 16 Zeilen gleichzeitig lesen. Die dabei erzeugten Bildschnitte sind nur noch 0,7 mm dick. In früheren Geräten betrug die dünnste Schicht zwischen 5 und 7 mm. Der neueste Computertomograph kann Patienten und Unfallopfer schneller erfassen. Das ist besonders wichtig bei Kindern, da sie den Atem nicht lange genug anhalten können, so dass sich eine Computertomographie wirklich lohnte.

Ferner kann das Gerät nach einer einmal gemachten Aufnahme Bilder in allen beliebigen Achsen des Körpers erzeugen und virtuelle Flüge durch Herzkranzarterien oder den Dickdarm. Es kann schon millimetergroße Polypen des Darms erkennen, so dass krebsgefährdete Patienten rechtzeitig behandelt werden können. Dadurch werden auch Kosten gespart. Am Herzen können nicht mehr nur die Hauptäste der Herzkranzarterien dargestellt werden, sondern auch alle Nebenäste. Auch angeborene Fehlbildungen wie Aneurysmen oder Luftröhrenveränderungen können aufgedeckt werden. Dank der Schnelligkeit kann auch die Strahlendosis für die Patienten verringert werden. Der neue Computertomograph kann den diagnostischen Durchbruch, der er ohnehin erzeugt hat, noch einmal Längen verbessern. Mit rund 1,4 Millionen Euro ist das Gerät etwa doppelt so teuer wie herkömmliche Computertomographen.

A. Martin Steffe