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Mücken sind immer gefährlich

Malaria in einer Schwangerschaft schädigt Nachkommen

Kürzlich erregte die Zika-Mücke weltweit Aufsehen, weil bekannt wurde, dass die von ihr beim Stich übertragenen Viren ungeborene Kinder schädigen. Sie kommen mit einem viel zu kleinen Kopf (Mikrozephalie) auf die Welt. Eine derartige Gefahr besteht jedoch nicht nur durch die Zika-Mücke sondern auch nach einer Malaria während der Schwangerschaft können die Kinder so geschädigt werden, dass sie später Stoffwechselstörungen und Bluthochdruck entwickeln. Das ergibt sich aus einer im Jahre 2000 gestarteten Studie in Ghana, an der 155 Mutter-Kind-Paare teilnahmen.

In den Ländern südlich der Sahara hat die Zahl der Menschen auffallend zugenommen, die von Stoffwechselerkrankungen betroffen sind. In Ghana sind 10 Prozent der erwachsenen an einem Typ-2-Diabetes erkrankt, 20 Prozent sind krankhaft übergewichtig und 41 Prozent leiden unter zu hohem Blutdruck. Gleichzeitig sind viele Ghanaer von Malaria betroffen. Während diese bei vielen Schwangeren ohne auffällige Symptome verläuft, sind aber viele Neugeborene untergewichtig und kommen zu früh auf die Welt.

Von den 155 Müttern waren zum Zeitpunkt der Entbindung 45 Prozent mit Malaria infiziert. Die Auswertung der Daten belegt einen direkten Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Malaria und einen um durchschnittlich 0,2 mmol/l erhöhten Nüchtern-Blutzuckerwert der Jugendlichen. Die Werte dieser Jugendlichen überstiegen die Werte anderer Kinder um 5,4 und 3,7 mmHg (Systole/Diastole). Die Ergebnisse liefern ein weiteres Argument dafür, die Malariaprävention und –therapie zu verstärken.

A. Martin Steffe